Operation

Operation

Wie schon auf der Seite "Diagnose" berichtet, wurde nach längerem Krankenhausaufenthalt die Diagnose CCAM/CPAM gestellt und uns auch mitgeteilt, dass diese "angeborene"-Krankheit höchstwahrscheinlich auch der Grund war, dass unser Max unzählige Male an Erkältungen/Grippe leiden musste. Der Körper war eben sehr schnell "angreifbar", da eine tiefsitzende Infektion nicht viele Viren/Bakterien benötige, um wieder voll "aufzuerstehen". Mit dieser Diagnose und der dazugehörigen Erklärung war dann plötzlich alles so klar... Unser Maxim hatte stets mit Infekten zu kämpfen "und" eine abwartende Haltung hat "nie" gewirkt; d.h. in 90% der Fälle bedarf es einer Antibiotikatherapie und damit sollte endlich Schluss sein!:

Am Tag der Diagnose hat der Oberarzt, zu welchem wir im Verlaufe des Aufenthaltes eine überdurchschnittlich starke Bindung aufgebaut hatten, den Kinderchirurgen geholt. Zwar waren wir kaum ansprechbar "und" auch kaum aufnahmefähig "aber" der Oberarzt wollte dennoch das es der Kinderchirurgen versucht und wir stimmten zu.:

Zwar folgte mit diesem Versuch einer Erklärung ein Marathon der möglichen Komplikationen (dazu sind die Ärzte eben verpflichtet) aber nachdem wir dann auch eine Frage stellen durften, war klar, wie diese lauten wird: Haben Sie solch eine Operation schon durchgeführt und gab es schon negative Szenarien?
Seine Antwort: Ja, unzählige mal und nein, noch nie! 

Dies war ausreichend und wir wollten und konnten vorerst nichts weiter hören. Der Oberarzt hat uns unsere Unsicherheit angemerkt und uns mitgeteilt, dass wir trotzdem nach Hause sollen/dürfen um eben mal 1-2 Wochen in Ruhe "runter zu kommen" und eben um unsere Kräfte/Gedanken zu sammeln. Um eine wiederholte Infektion auszuschließen bzw. mindestens zu reduzieren, wurde Maxim weiterhin (aber dann mit Tabletten) mit Antibiotika behandelt.

Etwa 10 Tage hatten wir nun also Zeit und ich verbrachte diese (freien) Tage um unzählige Berichte; Doktorarbeiten und Statistiken zu lesen. Mehrfach habe ich mich auch mit dem Oberarzt, dem Kinderchirurgen "und" auch der Kinderklinik-Leitung zusammentelefoniert und muss lobend erwähnen, dass diese stets ein offenes Ohr für mich/uns hatten.

Die Abende und Nächte haben wir dann dazu genutzt, die Informationen zusammenzutragen und jeden offenen Punkt eben gemeinsam auszudiskutieren: Zwischen: "Ja, wir machen es definitiv" und "Morgen rufe ich an und storniere die OP" war alles dabei. Zum Ende der Tage, der unzähligen Gesprächen, Telefonate und schlaflosen Nächten, stand die Entscheidung fest: Es gibt keine Alternative: Pro zur OP! 

Um es übersichtlicher zu gestalten, kategorisiere ich mal nach Tagen/Aufenthalt:

(Wiederholte) Stationäre Aufnahme Tag 1.: 
Da eben die Diagnose "und" auch solch eine OP doch eher selten stattfindet, wurden wir bereits erwartet. In unserem Zimmer angekommen, folgte promt der Besuch des Oberarztes, des Chirurgen und auch der Kinderklinik-Leitung: Allesamt haben uns Mut zugesprochen und uns klar gemacht, dass alle notwendigen Schritte eingeleitet "und" die Personen zu 100% vorbereitet sind - Was uns Beruhigung und Mut verschaffte.

Tag 2 - Tag der Operation.:
Morgens durfte Maxim nicht frühstücken und hat schon gegen 08:00 Uhr ein erstes Mittelchen (Saft) bekommen, was Ihn sehr schläfrig machen sollten. Das Ziel hat es verfehlt "aber" er war sehr benommen, und lustig. Seine Anspannung reduzierte sich und unsere erhöhte sich sicherlich um Faktor 10...! Gegen 09:00 Uhr wurden wir dann abgeholt und an die "Schleuse" gebracht, wo meine Frau und ich wirklich zu kämpfen hatten: Der schlimmste Moment unseres Lebens war/ist gekommen - Wir waren am Boden! 

Nachdem Maxim dann (lächelnd) mitgenommen wurde, wurde uns Zeit zum sammeln gegeben und uns auch mitgeteilt, dass man uns zwischenzeitlich anrufen wird, wenn wir es denn möchten. Dem stimmten wir natürlich zu und wartenden fortan auf ein Anruf... Die Zeit bis dahin verbrachten wir mit Spaziergängen an der frischen Luft; jedoch immer in unmittelbarer Nähe zum OP-Gebäude. Ich hatte gehofft, man ruft uns spätestens gegen 13 Uhr an und daher wuchs die Anspannung, als die Uhr schon 14 Uhr zeigte - Wir waren nervlich am Ende und haben das schlimmste befürchtet "aber" dann endlich der erlösende Anruf: 

Die Narkoseärztin entschuldigte sich für den späten Anruf und teilte uns mit, dass die OP deutlich komplizierter als erwartet war/ist und Sie daher erst jetzt zum Anruf kommt, jedoch alles gut verläuft, Maxims Werte sehr stabil sind, es noch keine Blutungen gab und auch die minimal invasive Operationsform verwendet wird also weiter im Programm und Daumen drücken! Dieser Anruf hat uns eine große Erleichterung beschert und unseren Körpern die letzten Kräfte mobilisieren lassen: Wir sind dann auf Station und haben die restliche Wartezeit im Zimmer verbracht. 

Gegen 16 Uhr kam dann der Chirurg, mit einem großen Lächeln im Gesicht, ins Zimmer. Sein Lächeln lies uns weinen, da wir wussten, das es gut gelaufen ist: Er erklärte uns, dass es die bislang komplizierteste OP war, die er durchführen musste und dies lag eben daran, weil die Lungenflügel schon stark verwachsen waren und er mit extremer Vorsicht diese Verwachsungen trennen musste. Auch sagte er uns, dass die weiteren Lungensegmente gut aussehen und daher die Annahme, dass sich die Zysten nur auf das untere Segment begrenzen, richtig war (das sieht man eben erst bei der OP und vorher nicht). Erschrocken war er jedoch trotzdem, da eben das "befallene" Segment ziemlich schlimm aussah: Viel vernarbtes Gewebe "und" unzählige, gekapselte eitrige Flüssigkeit, sodass eben die große Herausforderung bestand, die Kapseln nicht zu beschädigen, da diese Flüssigkeit sich dann im Inneren verteilen und Schaden anrichten kann - Mit Erfolg, er hat es geschafft: Danke; PD Dr. med. Reza Vahdad!!!

Somit kann man mit dieser Erfahrung sagen, dass ein Operation im frühen Kindesalter besser ist, da die Risiken minimiert werden können: Beim Trennen der Verwachsungen gibt es eine potenzielle Gefahr und diese sollte man abwägen. Wir hatten keine Wahl, da eben erst spät aufgedeckt "aber" raten dazu, die Überlegungen, wenn möglich und bekannt, früher zu führen. 

Miteinander und Füreinander

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